Orte

Kirchen

Kirchen

In der Pfarrei St. Franziskus besteht die Möglichkeit in drei verschiedenen Kirchen und zwei Kapellen Gottesdienste zu feiern.

St. Johannes: erbaut und eingeweiht: 1873 (Chor und Mittelschiff vollendet, Seitenschiffe in 1891 und in 1896) Vollendung mit Turm 1903, Zerstörung durch Bombenangriff 30.11.1944, Wiedernutzung: Weihnachten 1948, erste Innenrenovierung: 1959, eine weitere komplette Innenrenovierung zu einer modernen, den heutigen Bedürfnissen der Kirchenbesucher angepassten Kirche in 2021/2022

Liebfrauen: erbaut 1930, eingeweiht 1931, komplette Innenrenovierung zu einer modernen, den heutigen Bedürfnissen der Kirchenbesucher angepassten Kirche in 2006

St. Peter: Kirche als Mehrraumkirche gestaltet – Wände des Kirchenraumes lassen sich je nach Gebrauch schließen oder öffnen, gebaut 1976 – 1977, eingeweiht 1977

Kapellen gibt es in der Helios Klinik Duisburg (Johannisstr.) und im Malteser-Altenheim an der Marienstraße.

 

Kirche St. Johannes

Eigenständig war die Gemeinde „St. Johannes“ vom 30. Juni 1859 bis zum 3. Februar 2018. Die Gemeinde „St. Johannes“ ist am 4. Februar 2018 mit den Gemeinden St. Johannes und St. Peter als Pfarrei St. Franziskus zusammengeführt worden.

Geschichte der Gemeinde St. Johannes

1778 – Gründung der Pfarrei St. Josef in der Grafschaft Moers, zu der auch eine Hand voll Katholiken in Homberg gehörten.

1859 – Die Gemeinde im damaligen Dorf Homberg wurde am 30. Juni zur eigenständigen Pfarrei St. Johannes erklärt. Es umfasste die Gebiete Homberg, Baerl, Hochheide, Essenberg, Hochemmerich (identisch mit dem heutigen Dekanat Duisburg-West).

1909 – Die Notkirche St. Peter in Hochemmerich (1905 errichtet), sowie die Notkirche Liebfrauen in Hochheide (1906 errichtet) wurden zu selbstständigen Pfarrgemeinden erhoben.

1967 – Notkirche St. Peter In den Haesen (1961 errichtet) wurde zur selbstständigen Pfarrgemeinde erhoben.

2018 – Zusammen mit den Pfarrgemeinden Liebfrauen und St. Peter wurde die Gemeinde St. Johannes am 4. Februar zur Pfarrei St. Franziskus. Die Kirche St. Johannes wurde zur Pfarrkirche erklärt.

Leitende Pfarrer in der Gemeinde St. Johannes

Franz Joseph Diekmann: 1859-1870, Matthias van de Loo: 1870-1911, Joseph Dieck: 1911-1928, Joseph Francken: 1929-1951, Heinrich Arenhoevel: 1951-1958, Magnus Kunze: 1958-1966, Edmund Lowinski: 1966-2000, Thomas Großeit: 2000-2011,  Pfarrverwaltung: Christoph Gerdemann: 2011-2015, Thorsten Hendrick: 2015-2018, ab 04.02.2018 leitender Pfarrer der neugegründeten Pfarrei St. Franziskus in Homberg


Vorstellung der Kirche

a. Kirchbau-Geschichte

Im Jahr 1805 bauten französischer Zollbeamten eine kleine Kirche an der Kapellstraße (Franzosenkapelle), da es in Homberg nur eine evangelische Kirche gab. Die Katholikenzahl stiegen in Homberg und die Kapelle war überdies auch baufällig, so wurde ab 1865 liefen die Planungen eine größere Kirche zu bauen. 1870 kam es zur Schließung der Franzosenkapelle, da einsturzgefährdet. Ein Kirchbau konnte sich die kleine Gemeinde selbst nicht allein stemmen. Erst eine bis ins Münsterland ausgedehnte Kollekte, sowie die Spenden aus dem beträchtlichen Privatvermögen des zweiten Pfarrers (Matthias van de Loo) gelang der Bau einer neuen Kirche. Grundsteinlegung war am 18.08.1872, Chor und Mittelschiff wurden vollendet und im Dezember 1873 eingeweiht. Zwei Seitenschiffe erweiterten die Kirche in den Jahren 1891 und 1896, vollendet wurde sie mit Turm im Jahr 1903 (Architekt Kölner Erzdiözesan-Baumeister Heinrich Renard). Im zweiten Weltkrieg wurde die Kirche durch einen Bombenangriff am 30.11.1944 zerstört. Nach dem Krieg wurde die Kirche wiederaufgebaut und zu Weihnachten 1948 wieder bezogen.

Noch vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil erfolgte in 1959 eine nicht unumstrittene Neugestaltung des Kircheninnenraumes, insbesondere des Altarraumes. Die Verantwortlichen schufen damit aber einen für damalige Verhältnisse modernen Kircheninnenraum, der bis 2021 liturgische Heimat war.  

Die letzte komplette Innenrenovierung zu einer den heutigen Bedürfnissen der Kirchenbesucher angepassten Kirche erfolgte in den Jahren 2021/2022, mit der Altarkonsekration durch Bischof Felix Genn aus Münster am 26. Juni 2022.

Die Kirche St. Johannes steht seit 2010 /2011 unter Denkmalschutz.

Vom Eingang gelangt man an das Taufbecken, welches auch als Weihwasserbecken genutzt wird. Von hier blickt man nach vorne zum Altar und dem Kreuz.
Von der Empore aus der Blick zum Ausgang und zur Orgelempore.
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,... von den noch aus der Zeit vor der Renovierung vorhandenen Bänken aus kann auch mit wenigen Menschen Gottesdienst gefeiert werden (z.B. Werkstagsgottesdienste)

Sakramentenkapelle

b. Sakrale Kunstgegenstände in der Kirche

Inhalte und Infos dazu folgen!


Kirche Liebfrauen

Eigenständig war die Gemeinde „Liebfrauen“ vom 15. August 1909 bis zum 3. Februar 2018. Die Gemeinde „Liebfrauen“ ist am 4. Februar 2018 mit den Gemeinden St. Johannes und St. Peter als Pfarrei St. Franziskus zusammengeführt worden.

a. Geschichte: Gemeinde Liebfrauen in Homberg–Hochheide

1857: Homberg-Hochheide wurde seit der Erteilung der Kohle-Schürfrechte an Haniel und Inbetriebnahme von Zechenanlagen immer mehr zum Industriestandort. Anstieg der katholischen Bevölkerung, bedingt durch Zuzug Bergarbeiterfamilien aus dem östlichen Europa „Böhmen, Slowenen, Ungarn“:

1907: Gemeinde St. Johannes errichtete in Hochheide eine aus Stein erbaute Rektoratskirche als Notkirche.

1909: Notkirche wurde am 15. August zur Pfarrkirche in Hochheide für die neugegründete Pfarrei Liebfrauen mit 9.236 Katholiken.

03.02.2018: Ende der Selbstständigkeit der Gemeinde St. Liebfrauen und Fusion mit den Kirchen St. Johannes und St. Peter zur Pfarrei St. Franziskus.

Leitende Pfarrer in der Gemeinde Liebfrauen

Anton Hülsmann: 1906-1910, Anton Olbert: 1911-1926, August Sasse: 1926-1955, Norbert Enste:  1955-1970, Wolfang Schulte- Berge: 1970-1980, Heinz-Josef Sürgers: 1980-1998, Christoph Gerdemann: 1999-2015, Thorsten Hendrick: 2015-2018, ab 04.02.2018 leitender Pfarrer der neugegründeten Pfarrei St. Franziskus

Vorstellung der Kirche

a. Kirchbau-Geschichte

1930/31: Die von der Homberger Kirche St. Johannes errichtete Notkirche wurde durch den heutigen Kirchenbau an der Ottostr. 83 (Architekt Heinz Bley aus Rheinhausen) ersetzt und am 25. Oktober 1931 eingeweiht.

1944: Eine Bombe zerstörte einen Teil der Kirche am 14./15. Oktober erheblich.

1948: Wiederaufbau abgeschlossen

1983: Liebfrauen bekam die Kirchturmuhr.

Weitere Innenraumsanierungen gab es ab 1961 bis zur kompletten Umgestaltung in 2006. Dies war in einer sich stetig wandelnden Zeit erforderlich, um den Kirchenraum immer wieder den Bedürfnissen der Feiernden anzupassen.  Nach dieser notwendigen Komplettsanierung der Liebfrauenkirche verbindet sich nun der Kirchenraum nur durch 2 Türen mit einem Anbau mit hellem Pfarrsaal, Küche, Toilettenanlage und Nebenräumen. Der Josefraum und die Jugendkeller sind auch von dem Anbau zu erreichen.

b. Sakrale Kunstgegenstände in der Kirche Liebfrauen

Vom Taufbecken

… empfangen wird man, wenn man den Kirchenraum betritt. Es wird gleichzeitig als Weihwasserbecken genutzt. (Entwurf und Ausführung: Helmut Schäfer) Der ehemalige Küster und Organist (1979-1996) in Liebfrauen hatte als gelernter Steinmetz, diesen mit vier alttestamentarischen Motiven gestalteten Taufbecken 1985 aus dem „Udelfanger Sandstein“, der bei Udelfangen, in der Nähe von Trier, gebrochen wurde, gefertigt. Die ausgewählten Motive versinnbildlichen Zerstörung und Errettung.

Der Altar

… steht auf gleicher Ebene wie die Kirchenbesucher und ist von allen Seiten zu sehen. (Entwurf: Architekten Prof. Hannes Hermanns aus Kleve) Der Altar stammt zum großen Teil aus dem seit 1961 bestehenden Altar, hergestellt aus „Anröchter Dolomit“. Es handelt sich dabei um ein Kalksteinvorkommen, das in der Soester Börde gewonnen wird. 

Nicht sichtbar sind im Altar die Reliquien der heiligen Märtyrer Beatus und Jucundinus (aus den Altären von 1931 u. 1961). In 2006 wurden sie unversehrt mit einer neuen Urkunde im Altar eingeschlossen. Zusätzlich wurden einige Tagebuchnotizen des Glaubenszeugen Karl Leisner -* 28.02.1915 / + 12.08.1945 -, der als die Kirche 1930/31 gebaut wurde, am Niederrhein lebte und wirkte, den Reliquien beigelegt. Der Glasdeckel, der den Reliquienschrein abschließt, trägt eine Gravur mit seiner letzten Tagebuchnotiz vom 25.07.1945: „Segne, auch Höchster, meine Feinde.“

Der Ambo

… ist wie der Altar aus dem Material „Anröchter Dolomit“ des ehemaligen Altars im Steinmetzwerk Wintges, Duisburg, nach dem Entwurf des Architekten Prof. Hannes Hermanns aus Kleve hergestellt worden.

Das Altarkreuz

… ist links, neben dem Altar, vor der weißen Wand, zusehen. Es ist ein aus Eichenholz gefertigtes schwarzes 3,00 m hohes u. 2,50 m breites Kreuz.

Der aus Bronze gefertigte und vergoldete Korpus wurde im August 1965 in den Kunstwerkstätten Maria Laach hergestellt.

Der Platz des Korpus mit einem Kreuz, das im Kirchenraum der Zukunft den Menschen mehr zusagt: Nicht weit weg, oben an der Decke hängend und jeder kann ihm in die Augen schauen…

Ein Lichtkreuz  (Kreuz der Auferstehung)

… bestehend aus Acrylglas, 2 m x 2 m groß. Es hängt etwa 4 m von der Decke herab. Den gleichen Abstand hat es auch vom Kirchenboden. Beim längeren Betrachten sieht man, wie es sich ständig verändert, es bewegt sich schon beim geringsten Luftzug und wandelt sich farblich durch die unterschiedlichen Lichteinwirkungen der bunten Fenster. Als Kreuz der Auferstehung wird es jedes Mal für die Advents-und Fastenzeit abgehängt. (Entwurf: Künstler Ludger Hinse aus Recklinghausen)

Der Tabernakel

… gefertigt 1961 in den Kunstwerkstätten Maria Laach. Die Seitenwände des Tabernakel sind trapezförmig ausgeführt, darauf sind die Motive gut zu erkennen: Die klugen Jungfrauen eilen mit ihren brennenden Lampen dem Bräutigam, sprich Christus entgegen, um am himmlischen Hochzeitsmahl teilzunehmen… (Mt 25, 1-13) Im Jahr 1992 hatte der Goldschmied Willi Polders aus Kevelaer die Verheißung „Selig, die teilhaben am himmlischen Hochzeitsmahl“ dadurch hervorgehoben, dass er die Figuren und das Himmelstor auf dem silbernen Hintergrund vergoldet hat.

Die Fenster

… nach Entwürfen des Künstlers Bernd Krampe aus Münster, sind rundbogig durchgehende Fenster mit kleinteiligen Rautenmuster in dunkelfarbiger Antikverglasung. (Ausführung: Glas- und Kunstmalerei Georg und Melchior Junglas, Münster〉

Im Nordosten der Kirche, unterhalb des Kirchturmes, erblickt man in der Sakramentskapelle, ein stark farbiges 4,50 m hohes Antikglasfenster, „Sonne“ genannt. Bei Tageslicht spürt man dort die gewaltige Symbolkraft der Sonne, wovon Hoffnung und Lebenskraft durch Christus ausstrahlt in Verbindung mit dem im Tabernakel aufbewahrten „Leib Christi“. (Ausführung: zusammen mit den beiden seitlichen Fenster, aus Antikglas, sind sie 1975 nach Entwürfen des Künstlers Hans-Joachim Gramsch aus Xanten, durch die Firma Glasmalerei Hein Derix aus Kevelaer)

Die Orgel

… ist so ausgerichtet, dass, spielt man auf der unten stehenden Orgel, der Ton oft genug nur aus der großen Orgel hoch oben von der Orgelempore kommt.

Die Orgel ist (1981/1982) erst als 9-Register-Pfeifenorgel erstellt worden, vom Orgelbauers Friedrich Fleiter aus Münster. Nach weiteren fast 10 Jahren wurde in 1990 das bestehende Orgelwerk endgültig fertig erstellt, umfasst seitdem 1.437 Pfeifen, in 21 klingenden Registern, verteilt auf zwei Manuale und ein Pedal, mit neuem Spieltisch und zwei elektrisch gesteuerten Schleifladen für das Haupt-und Pedalwerk. Seit April 1992 ist die Kirche auch im Besitz eines kleinen fahrbaren Orgelpositivs mit 5 Registern und wurde ebenfalls von der Orgelbaufirma Friedrich Fleiter erstellt. Nach weiteren Sanierungsarbeiten im Jahre 2006 ist ein Lichtwellenleitersytem für die Verbindung des kleinen Orgelpositivs, das im Altarbereich steht, zur Hauptorgel geschaffen worden. Somit kann der gleichzeitig als Chorleiter und Organist tätige Kirchenmusiker sowohl die Chorbegleitung als auch die Begleitung des Gemeindegesanges vom kleinen Orgelpositiv aus mühelos bewerkstelligen.

Die Madonna

.. stellt sich den Menschen als Mittlerin zwischen Gemeinde und Christus dar. Es ist eine moderne, ohne Kind, auf einem Thron sitzende gekrönte Muttergottes des Bildhauers Erich Moog (1896-1975) aus Kottenheim/Eifel, geschaffen 1961 nach Wunsch der damaligen Gemeinde und des damaligen Pfarrers Norbert Enste. Nach 50 Jahren renovierungsbedürftig, wurde sie in 2012 durch die Restauratorin Frau Beate Zumkley aus Wesel-Bislich wieder in ihren ursprünglichen Zustand gebracht.

Die Hl. Barbara

… wurde 1913 von vielen Slowenen gestiftet, die nach Hochheide zogen, um dort zu arbeiten und zu wohnen. Man sieht ihr Alter von über 100 Jahren an, auch durch die sichtbaren Schäden der beiden Weltkriege. Als Schutzpatronin der Bergleute ist sie für das ehemalige Kohlebergbaugebiet eine wichtige Heilige.

Die Ikone

… „Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe“ ist wohl das meist verbreitete Madonnenbild der ganzen Christenheit. Diese Gnadenbildkopie stammt vermutlich aus den Jahren 1920/30 und wurde in 2000 restauriert.  Das Original-Gnadenbild selbst befindet sich in der Sankt Alfons-Kirche der Redemtoristen in Rom. Niemand weiß genau, wann sie gemalt wurde, ob im 13., im 14.  oder im 15. Jahrhundert. Die Ikone besteht aus einer auf Spannplatte gestaltete Glasmalerei auf gefärbtem Glas, mit eingebrannten Goldauflagen. Die einzelnen Scheiben sind aufgeklebt und mit wasserlöslichem Material dunkelgrau verfugt. Der Rahmen kennzeichnet sich durch eine Kultbemalung. Die Ikonenrückwand ist auch aus dem „Anröchter Dolomit“ und ebenfalls in den Steinmetzwerken Wintges aus Duisburg 2006 gefertigt worden. Die Ikone mit der Rückwand steht in der Kerzenkapelle. Das Fenster auf der rechten Seite der Kerzenkapelle ist aus Betonglas. (Entwurf: Künstler Hans-Joachim Gramsch aus Xanten. Ausführung: Fa. Glasmalerei Hein Derix Kevelaer)

Die Kreuzwegstationen

… zieren die Wände der Liebfrauenkirche seit 1960 mit vierzehn Kreuzwegbilder. Die einzelnen, in der Wand einbetonierten, Stationen (46 cm hoch und 31 cm breit) wurden von Hochheider Familien und Personen gestiftet. (Entwurf: Künstler Bruder Lukas Ruegenberg aus der Abtei Maria Laach. Ausführung: Staatl. Majolika-Keramik-Manufaktur in Karlsruhe)

Bei der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Majolika-Technik wird die Keramik zweimal gebrannt. Nach einem ersten Brand des Rohlings wird zunächst eine deckende Zinnlasur aufgebracht, die den idealen Untergrund für die Bemalung mit Farbpigmenten bildet.  Beide Lagen verschmelzen dann im zweiten Brand zu einer farbig glänzenden und wasserdichten Außenschicht.

Die Kriegergedächtniskapelle

… enthält auf fünf keramische Tafeln die Namen von 133 gefallenen Männern des Zweiten Weltkrieges aus der Pfarrgemeinde Liebfrauen.

Inschrift: Opfer des Völkerkrieges 1939 – 1945, deren Namen hier ein Anruf und Trost sein sollen. Bewahrt ein christliches Gedenken auch den Gefallenen des Weltkrieges 1914 – 1918 und allen ungenannten und Gott allein bekannten Opfern beider Kriege.

Das Kreuz in der Kriegergedächtniskapelle stammt noch aus alten Zeiten, es wurde ehemals als Vortragekreuz z.B. bei den Wallfahrten unter Propst Sasse getragen…

Glockengeschichte

Foto: Andreas Probst

Die Rektoratskirche (Notkirche) hatte zwei kleine Glocken, die aus der Notkirche St. Laurentius Duisburg-Beeck stammten. Als sie durch die Liebfrauenkirche im Jahre 1931 ersetzt wurde, musste die Gemeinde erst einmal ohne Geläut auskommen.

Vier Jahre später wurden im Oktober 1935 vier neue Bronzeglocken von der Glockengießerei Petit & Edelbrock aus Gescher (Westf.) angeliefert.

Sieben Jahre danach, Anfang 1942, forderte ein Erlass des Reichsinnenministers, die Bronzeglocken für die Rüstungsindustrie abzuliefern. Ein schwacher Trost war, dass die kleinste Hubertusglocke noch bleiben durfte.

Nach dem Ende des Krieges gab es zunächst dringliche Probleme, so dass erst am Nachmittag des 14. August 1954 vier neue Gussstahlglocken das Patronatsfest einläuteten.

Dies sind die 4 Glocken, die seitdem in Liebfrauen zum Gebet rufen:

Marienglocke: Schlagton d‘, 1290 kg u. 1510 mm Durchmesser

Inschrift: HL. MARIA, DU KÖNIGIN DES HIMMELS,

BESCHÜTZE DEINE PFARRGEMEINDE.

Josefglocke: Schlagton f‘, 754 kg u. 1260 mm Durchmesser

Inschrift: HL. JOSEF, DU ZIERDE DES HÄUSLICHEN LEBENS , BITTE FÜR UNS.

Michaelglocke: Schlagton g‘, 510 kg u. 1110 mm Durchmesser

Inschrift: HL. MICHAEL, DU GOTTESSTREITER, HILF UNS KÄMPFEN.

Barbaraglocke: Schlagton a‘, 337 kg u. 970 mm Durchmesser

Inschrift: HL. BARBARA, BESCHÜTZE DIE MÄNNER, TIEF DRUNTEN IN DER ERDE.

Im Jahre 1992 erfolgte eine grundlegende Sanierung des gesamten inneren Turmes, einschließlich der Glockenstube, die in 30 m Höhe liegt.

Daten aus dem Archiv / nach Texten von Christel und Fritz Koop

Fotos aus dem Archiv und Fotos von M. Henkel


Kirche St. Peter

Eigenständig war die Gemeinde „St. Peter in den Haesen“ vom 1. Juli 1967 bis zum 3. Februar 2018. Die Gemeinde „St. Peter In den Haesen“ ist am 4. Februar 2018 mit den Gemeinden St. Johannes und Liebfrauen als Pfarrei St. Franziskus zusammengeführt worden.

Vorstellung der Kirche „St. Peter In den Haesen“

a. Geschichte der Gemeinde St. Peter:

Die Stadt Homberg wurde nach dem 2. Weltkrieg größer und größer. Um im rasant wachsenden nördlichen Baugebiet, dem Haesengebiet, den Menschen die weiten Wege zu den beiden Kirchen St. Johannes und Liebfrauen zu ersparen, wurde im Jahre 1961 eine kleine Filialkirche aus Holz errichtet.

Den Kirchennamen „St. Peter“ verdankt die Kirche der im Winter 1595/96 in den Fluten des Rheins versunkenen Kirche St. Petri von Halen.

Die im Jahre 1961 errichtete Holzkirche wurde am 1. Juli 1967 Pfarrkirche einer neuen Gemeinde in Homberg – „St. Peter In den Haesen“. Damals wurde für die neue Gemeinde die Grenzen der Gemeinden St. Johannes und Liebfrauen neu festgelegt. Jede der beiden Gemeinden gaben Straßen an die neue Gemeinde ab.

Im Jahr 1976 wurde die Holzkirche ersetzt durch das heutige unauffällig in die Umgebung eingefügte Kirchenzentrum, eingeweiht im Juli 1977.

Statt der traditionellen Kirchenbauweise entstand ein Gemeindezentrum, als „Mehrraumkirche“ gestaltet. Die Idee war, das Gemeindeleben für verschiedene Aufgaben in einer modernen industriellen Großstadt und Gottesdiensträume miteinander zu verbinden. Kirche ist dort, wo sich die Gemeinde versammelt und lebt. Die Wände des Kirchenraumes lassen sich je nach Gebrauch schließen oder öffnen. So lassen sich bei Veranstaltungen wie Karneval, Auftritte wie Vorträge, Kindermusicals… die Trennwände des Gottesdienstraumes schließen. Nur in einem begrenzten Bereich befinden sich Kniebänke. Die Stühle dagegen können dann umgedreht werden. Die Empore kann so als Bühne benutzt werden. Andererseits werden bei Gottesdiensten, wo viele Besucher erwartet werden, sei es Heiligabend, bei Erstkommunion, Firmung… die Trennwand des Mehrzweckraumes aufgeschoben.

„Ein Hauch trennt Zeit von Ewigkeit“

Ein Unglück wird auch immer ein Stück Geschichte der Gemeinde St. Peter bleiben, vielen unvergessen:
3. Mai 1999: Während der Hausaufgabenbetreuung an einem sommerlichen Nachmittag stürzte das Dach des Erweiterungsraumes des Gemeindezentrums ein.
Es fanden zu der Zeit Dacharbeiten statt. Vier Menschen fanden dabei den Tod.

In 2017 feierte die Gemeinde das 50jährigen Bestehen der Pfarrgemeinde. Etwa ein halbes Jahr später wurde die Gemeinde St. Peter in die neugegründete Pfarrei St. Franziskus integriert.

Leitende Pfarrer in den 50 Jahren der Eigenständigkeit:

Pfarrer Ludger Kleinhans (*1930 – † 2007)

Pfarrer der Pfarrei St. Peter: 1967 – 1982

Pfarrer Dieter Trockel (*19.. – † …06.07.2012)

Pfarrer der Pfarrei St. Peter: 1982 – 1993

Pfarrer Ludger Funke (*1946)

Pfarrer der Pfarrei St. Peter: 1993 – 2017

b. Sakrale Kunstgegenstände in der Kirche St. Peter:

Die Chorgestaltung übernahm der Bildhauer Bernhard Kleinhans (1926 – 2004), Bruder des ersten Pfarrers der Gemeinde St. Peter, Ludger Kleinhans (1930 – 2007). Die wachsmodellierten Arbeiten goss er in einem uralten Wachsausschmelzverfahren in Bronze.

Dem Künstler Bernhard Kleinhans gelang es, in diesem Kirchenraum eine Fülle von Zeichen und szenische Darstellungen unterzubringen, die sicherlich nicht nur oberflächlich angeschaut werden wollen, sondern als symbolische Zeichen gedeutet und verstanden sein wollen. Altar, Tabernakel und der Deckel des Taufbrunnens voll mit reicher, aussagekräftiger Symbolik aus dem NT und AT ausgestattet, schlicht dagegen sind die Christusfigur, das Evangelienpult mit seinen vier Tiersymbolen und die Altarkerzenständer.

Die Christusfigur

… die ungewöhnlich wirkt, fällt einem sofort auf, betritt man den Kirchenraum.

Ihre schmale Form mit den hoch gestreckten Armen, lässt einem zuerst an das Kreuzesleiden Christi denken. Deshalb wird er von vielen auch Schmerzensmann genannt. Aber wer sich das Gesicht anschaut: Nicht Angst und Qual sind dort anzutreffen, es ist eher die Gebärde eines Segnenden. Besonders kommt dieses zum Ausdruck, wenn man sich darunter stellt. Auch wenn man sich am Ambo befindet, hat man den Eindruck, unter dem Segnenden zu stehen.

Manchmal hat man den Eindruck, dass diese Gestalt zu schweben scheint, nämlich dann, wenn sein Schatten hinter ihn fällt. Das unterstreicht den Eindruck einer schwerelos im Raum stehenden Gestalt wie ein Kunstelement um das Jenseitige als das Gegenwärtige darzustellen: Karfreitag, Ostern und Himmelfahrt in einem Atemzug.

An der Wand hinter der Christusfigur angebracht ist ein großes Kreuz aus Spurlatten aus dem Ruhrpott.

Der Altar

… ist von allen Seiten ist er zu sehen. Er trägt eine Tischplatte aus Baumberger Sandstein, gefertigt aus den Steinbrüchen der Baumberge. Die tragende Funktion der Bronze wird durch die vier Verlängerungen, die über die Altarplatte hinausragen, noch unterstrichen: Erinnerung an die „Hörner des Altares“ (Offbg 9,13 – Sinnbild der Macht Gottes). Der Altarsockel trägt die Inschrift: Ich hab gebeten nicht wanke dein Glaube + du aber stärke die Brüder, + Hl. Petrus. Dein Leben werde uns zum Segen.

Im Sockel eingearbeitet befindet sich das Reliquienschrein: ein vergoldetes Bronzekästchen mit Motiven des Petrus als Menschenfischers. Kästchen wird außen von einem Netzwerk aus Menschenleibern umspannt. Mit der Wahl des Materials (vergoldet) hebt der Künstler die Bedeutung der Reliquie hervor und eine beigelegte Urkunde bezeugt, dass es sich um Reliquien des hl. Apostel Petrus und hl. Märtyrer aus den römischen Katakomben handelt.

Der Altarleuchter

… ist sternförmig mit 8 Zacken und 12 Lichtquellen und befindet sihc über dem Altar. Er erinnert an den sechszackigen Davidstern, Symbol des Judentums. Er erinnert aber auch an den Stern von Bethlehem.

Der Tabernakel

… Das Dach des Tabernakels hat die Form eines achteckigen Zeltes. Es macht deutlich, was Tabernakel heißt: „Zelt Gottes“. Der Tabernakel wurde nach dem Bronzegußverfahren anschließend feuervergoldet, um eine Überladung des relativ kleinen Chorraumes zu vermeiden. Das Material dafür wurde in Form von Schmuck, Münzen und auch Zähnen von Gemeindemitgliedern gespendet. Deutung des technischen Vorganges der Feuervergoldung: Das Gold erstrahlt nicht von selbst in seiner Reinheit. Es muss erst im Feuer geprüft und gereinigt werden, so, wie es auch uns eins ergehen mag, wenn wir unser Ziel erreichen. „Wie Gold im Ofen erprobte er sie und nahm sie an wie ein Brandopfer“ (Weish. 3,1-6).

Der Tabernakelträger ist eine Kreuzblume aus dem 14. Jh., aus der Überwasserkirche in Münster stammend. Sie gelangte aufbesserungsbedürftig in die Hände des Künstlers, der sie uns dann aufgearbeitet schenkte.

Die krönende Spitze des Zeltes als Kreuzigungsgruppe mit der Aussage „Jeder der von diesem Brot isst, hat teil am Erlösungsopfer Jesu“.
Die vier Seitenflächen des Tabernakels mit biblischen Darstellungen, weisen auf die Eucharistie hin:
– Brotbrechung in Emmaus nach der Auferstehung: Erkennen Jesus beim Brechen des Brotes.
– Verkündigung der Geburt Jesu an Maria: Beginn der Menschwerdung Gottes: Empfang der Kommunion in Verbindung gebracht mit: so, wie Maria den Herrn empfangen hat, so wird auch der Empfänger der Heiligen Kommunion zum Christusträger.
– Alttestamentliches Opfer des Melchisedek (Gen 14,18): Hinweis auf den neuen Bund.
– Abraham will seinen Sohn Issak opfern: (Gen 22) Hinweis auf das Kreuzesopfer Jesu, sakramentale Vergegenwärtigung dieses Geschehen.

Im Fußbereich des Tabernakels: reichlich Tiersymbolik mit der besonderen Bedeutung in der christlichen Symbolik.
– Pfau (li Fuß vorn): Symbol für das Paradies und die Unsterblichkeit.
– Hahn (re. Fuß vorn): Symbol für Christus, mahnt an anderer Stelle zum rechtzeitigen Aufstehen und stellt einen weiteren Hinweis auf Petrus dar.
– Pelikan (re. Fuß hinten): Symbol für Sündenfall des Menschen und Erlösung durch Jesus Christus.
– Phönix (li. Fuß hinten): Als sagenhafter Vogel, der sich in gewissen Abständen, in seinem Netz selbst verbrennen und aus der Asch neu aufsteigen soll ist er Symbol der Auferstehung.

Ambo

… geschmückt mit Symbolfiguren, die auf Verkündigung angelegt sind. Es sind die vier geflügelte Wesen, erwähnt in der Offenbarung des Johannes und die von der Kirche auf die vier Evangelisten bezogen werden:

– Löwe auf Markus
– Stier auf Lukas
– Mensch auf Matthäus
– Adler auf Johannes

Das Taufbecken

… in der Form der ägyptischen Amphore wirkt dagegen geradezu erdverbunden. Es ist auch aus Sandstein aus den Steinbrüchen der Baumberge gefertigt.
Der Deckel aus Bronzeguß zeigt drei Untiere. Es versinnbildlicht das Böse, das durch die Taufe überwunden wird. Sie tragen einen Bergkristall als Hinweis auf Christus, den Eckstein.

Es gelang für diese moderne Kirche zwei Schmuckstücke zu erwerben, die ein wenig traditionelles Form- und Farbempfinden in den Sakralraum hineinbringen:

Ikone – Es ist eine Darstellung der „Gottesmutter von Kasan“ und wurde um 1800 nach der Urikone gemalt.

Madonna – Vor der einzigen tragenden Säule befindet sich eine, von der Frauengemeinschaft St. Peter gestiftete Barockmadonna mit Kind, etwa aus den Jahren 1680-1720, von einem Künstler aus dem Bodenseeraum aus Birnenholz geschnitzt und bemalt.

Die Orgel

… ist das Werk des Orgelbauers Franz Breil. Erst 12 Jahre nach Einweihung des Gemeindezentrums (1989) ging ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung. Das Orgelgehäuse passt sich den Raum bestens an mit gleichzeitigem Hörgenuss durch die Sammlung des Klanges und Abstrahlung der vielfältigen Klangfarben, im gesamten Gottesdienstraum.
Die Orgel besitzt hinter den Prospektpfeifen das Haupt- und Pedalwerk, links davon, hinter den beweglichen Jalousieflügeln, befindet sich das Schellwerk. Mit den Jalousien lässt sich eine Vielzahl von Klangeffekten von Laut und Leise erzielen. Insgesamt 16 Register, 1026 Pfeifen auf 2 Manualen und dem Pedal hat die Orgel. 56 Pfeifen bestehen aus Mahagoniholz, 30 Pfeifen aus Kiefernholz, die anderen haben eine Zinn-/Bleilegierung. Das Transmissionssystem stammt von Pater Hugo Weiermüller, OSB. (weitere Info über die Orgel siehe unten)

Das St. Petrus-Bild

… enstand, in dem die damals junge Gemeinde Geld jahrelang für dieses Kirchenzentrum sammelte: Bei jedem Gottesdienst, bei jeder Trauung, bei jeder Aktion bei jedem Fest… So entstand dieses Bild des Heiliger Petrus – Namenspatron der Kirche. Jeder Nagel in den verschiedenen Farben konnte erworben werden und auf das Bild genagelt werden. Goldener Nadel kostete z.B. 5 DM.

Fenster

————————

Die Orgel in St. Peter

Erbauer: Franz Breil GmbH, Orgelbau seit 1836, Dorsten

Disposition: Ekkehard Stier, Kirchenmusikreferent, Münster

Prospektentwurf: Dr. Ing. Heinz Dohmen, Diözesanbaumeister und Diözesankonservator, Essen

Transmissionssystem: nach Pater Hugo Weiermüller OSB

Die Orgel wurde 1989 errichtet. Sie hat 16 Register mit insgesamt 1026 Pfeifen auf 2 Manualen und dem Pedal. Für die Pfeifen wurde eine Zinn/Bleilegierung mit zwischen 40% und 75% Zinnanteilen verwandt, sowie Mahagoniholz (56 Pfeifen) und Kiefernholz (30 Pfeifen).

Die Disposition
Schwellwerk, Manual II                    
1. Gamba 8′
2. Gedackt 8′
3. Blockflöte 4′
4. Quinte 2 2/3′
5. Prinzipal 2′
6. Terz 1 3/5′
7. Sifflöte 1′
8. Vox humana 8′
9. Tremulant
Pedalwerk
10. Subbass 16′
Hauptwerk, Manual I
13.    Prinzipal 8′
14.    Spitzflöte 8′
15.    Oktave 4′
16.    Rohrflöte 4′
17.    Oktave 2′
18.    Mixtur 4f. 1 1/3′
19.    Trompete 8′
Koppeln
I/P
II/P
II/I
Transmission aus dem Hauptwerk
11.    Prinzipal 8′
12.    Spitzflöte 8′
13.    Oktave 4′
14.    Oktave 2′
Trompete 8′

Cookie Consent mit Real Cookie Banner